Weißbüschelaffen im Tierpark Alsdorf

Lat.: callithrix jacchus Gattung: Marmosetten Ordnung: Neuweltaffen Familie: Krallenaffen

Weißbüschelaffen zählen zur Familie der Krallenaffen und leben naturgemäß im Nordosten von Brasilien. Mit einer Größe von etwa 16 bis 20 Zentimetern wiegen sie nur 250 bis 300 Gramm und zählen angesichts dessen zu der kleinsten Art unter den Primaten.

Beschreibung / Aussehen
Der Weißbüschelaffe hat eine Körperlänge von 12 bis 16 Zentimeter sowie die Länge des Schwanzes von etwa 30 bis 35 Zentimeter. Das Gewicht des Weißbüschelaffen beträgt etwa 250 bis 350 Gramm.

Das Fell ist größtenteils grau gefärbt, die stellenweise dunkel gebändert ist. In einem bestimmten Ausmaß ist das Fell des Weißbüschelaffen auch braun durchsetzt. Der Schwanz ist grauweiß geringelt. Ein weiteres markantes Merkmal ist eine weiße Blesse auf der Stirn, des Weiteren ist sein Gesicht größtenteils unbehaart. Die Ohren sind von einem weißen, büschelartigen Fell geprägt. Diese Besonderheit gab dem Weißbüschelaffen seinen Name.

Die tagaktiven Weißbüschelaffen leben in kleinen Gruppierungen von etwa fünfzehn Tieren. Eine Gruppe besteht in der Regel aus einem beziehungsweise zwei Männchen, ein paar Weibchen sowie dem Nachwuchs des anführerischen Weibchens. Berechtigt zur Paarung ist nur das dominante Weibchen. Es herrscht binnen einer Gruppe eine strikte Hierarchie. Zu den natürlichen Feinden des Weißbüschelaffen gehören unter anderem Raubkatzen, Schlangen sowie Greifvögel.

Heimat
Weißbüschelaffen sind im ostbrasilianischen Tropenwald ansässig. Tatsächlich kamen sie zuerst nur im Nordosten Brasiliens vor. Sie wurden allerdings dann auch durch den Menschen im Südosten Brasiliens eingeführt, wo sie sich auch mit Erfolg einlebten, so dass man sie heutzutage auch in parkähnlichen Randgebieten von Rio de Janeiro erfassen kann.

Krallenaffen sind so perfekt an das Baumleben angepasst, wie schwerlich ein anderer Primat, weshalb sie kaum oder nie den Erdboden betreten. Natürliche Verbreitungsgrenzen, wie z. B. große Flüsse oder Steppengebiete vermögen aus diesem Grunde nicht überquert werden. So erklärt sich die Vielfältigkeit von diversen Krallenaffenarten im brasilianischen Regenwald.

Man findet z. B. eine definierte Art oder Unterart auf der einen Seite eines Flusses, auf der gegenüberliegenden Seite jedoch eine ganz andere Art.

Lebensraum
Der Lebensraum muss einer Gruppe wenigstens 50 baumsaftproduzierende Gummibäume in sich bergen, um die Gruppe zu ernähren. Die Weißbüschelaffen leben in Gruppierungen, welche im Schnitt 3-15 Mitglieder zählen. Man sieht aber auch öfter größere Gruppierungen von bis zu 13 Tieren. Die Soziale Struktur der Weißbüschelaffen ist flexibel. Auf diese Weise findet man Gruppierungen, in denen nur ein Weibchen und mehr als ein Männchen vorkommen, als auch ein Männchen und etliche Weibchen, so wie die Zusammensetzung aus mehreren Weibchen mit mehreren Männchen.


Nachwuchs
Nach einer Tragedauer von etwa 150 Tagen bringt das Krallenaffen-Weibchen in der Regel Zwillinge zur Welt. In Gefangenschaft kommt es aber auch vor, das sie Drillinge, ganz selten Vierlinge zur Welt bringen.

Die Jungtiere sind extrem groß, sie erlangen etwa ein Viertel des Gewichts der Mutter. Gleichwohl die Mutter ihre Jungen säugt, kann diese nach einer Geburt binnen von 2 Wochen abermals neue Eisprünge haben und wieder befruchtet werden.

Die Väter ebenso wie auch die anderen Gruppenmitglieder beteiligen sich deutlich an der Aufzucht der Jungen. Nach etwa 3 Monaten sind die Jungtiere im Großen und Ganzen entwöhnt, die Geschlechtsreifung entsteht im zweiten Lebensjahr. Die Lebenserwartung der Weißbüschelaffen ist in freier Wildbahn etwa 12 Jahre.

Sprache
Weißbüschelaffen beherschen unterschiedliche Lautäußerungen zur Verständigung, auf diese Weise geben sie zur Kontaktaufnahme Zwitscherlaute von sich. Ein "tsik" heißt Mobbing und Quietschen heißt Unterwerfung. Jungtiere benutzen beim spielen ganz persönliche Laute.

Ernährung
Das naturgemäße Nahrungsangebot der Weißbüschelaffen besteht aus Früchten, Beeren, Nüssen, Insekten, Baumfröschen und auch kleinen Vögeln. Weißbüschelaffen beköstigen sich aber auch von Baumsäften aus Gummi- beziehungsweise Kautschukbäumen. Die Weißbüschelaffen ernähren sich mehr als alle anderen Marmosetten von Baumsäften. Der Anteil vom Gasamtfutter von Baumsäften, liegt bei Weißbüschelaffen bei etwa 15 %. Baumsäfte liefern erstklassige Kohlenhydrate und wichtige Mineralstoffe. Deshalb scheint das Angebot an nutzbaren Bäumen einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Größe des Lebensraumes bestimmter Gruppen zu haben, welcher bis zu 5 Hektar groß sein kann.






Copyright © 2016 Freizeit in Alsdorf. Alle Rechte vorbehalten.

Zum Seitenanfang